Small Stakes Poker, Teil 1: Limp-Callers isolieren

Small Stakes Poker Teil 1

Man könnte behaupten, dass das Kernstück des Pokerspiels der Kampf zwischen einem Spieler in Position ist, der versucht, einem Spieler ohne Position das Geld wegzunehmen. Zu diesem Kampf kommt es am ehesten zwischen dem Spieler am Button und dem Spieler im Big Blind.

An Small-Stakes-Tischen mit relativ deepen Stack kommt es jedoch nicht so oft dazu wie es der Fall sein sollte. Das liegt daran, dass die Spieler in den frühen und mittleren Positionen nicht so tight spielen, wie es ihre Positionen eigentlich vorgeben. Stattdessen limpen oder raisen sie schwache Hände, die ein besserer Spieler folden würde, und der Button hat selten die Möglichkeit, als erstes in die Hand einzusteigen.

Das ist ein Problem für gute Spieler, die nicht mehr so oft am Button stealen können, wie es die Theorie besagt. Die gute Nachricht ist allerdings, dass diese Fehler zu anderen Spots führen, die der Button wiederholt ausnutzen kann.

Das Stealen am Button ist für Small-Stakes-Spieler kaum von Bedeutung – viel wichtiger ist es, zu lernen, Single-Raised- oder 3-Bet-Pots gegen ein oder zwei Spieler zu spielen, wenn Sie Position auf einen Gegner haben. Ich kann drei häufige Fallbeispiele aufzeigen, die zu diesen Situationen führen. In den kommenden Wochen werde ich Ihnen beibringen, wie Sie aus diesen Spots Profit schlagen können. In diesem Artikel geht es darum, Limper zu isolieren.

Die meisten Small-Stakes-Spieler spielen zum Spaß und bekanntlich macht es keinen Spaß, Hände zu folden. Diese Leute sind hier, um den Flop zu sehen – so günstig und so oft wie möglich. Sie haben begriffen, dass sie mit den schwächsten Händen nur selten den Flop erreichen, wenn sie raisen und eine 3-Bet kassieren – also limp-callen sie ihre Hände. Das bringt andere Amateur-Spieler dazu, schwache Hände ebenfalls zu limpen.

Wenn es einen oder zwei Limper gab, bis ich an der Reihe bin, mache ich mir das Wissen über ihre Spielweise zunutze, um in mittlerer und später Position eine weite Range zu raisen. Dafür suche ich mir Hände aus, die geringfügig besser sind als die angenommene Range des Limpers. Wenn ich beispielsweise weiß, dass der Limp-Caller kleine suited Gappers spielt, kann ich mittlere suited Gappers for Value raisen.

Wenn ich drei oder mehr Calls zu sehen bekomme, gebe ich nach dem Flop meistens auf. Bei so vielen Spielern ist es unwahrscheinlich, dass ich das Feld mit einer einfachen Continuation-Bet ausdünnen kann. Nur einen Caller zu bekommen, ist selten, aber diese Hände gewinne ich nach dem Flop meist ohne Probleme. Oft bekomme ich zwei Caller – und diesen Spot spiele ich unterschiedlich, je nachdem, welche zwei Spieler mein Raise gecallt haben.

Wenn zwei Limper gecallt haben, platziere ich in der Regel eine C-Bet in der Hoffnung, dass nur einer mit einer Range callt, gegen die ich auf den kommenden Streets weiterbarreln kann. Das ist vor allem dann der Fall, wenn der Flop ein dynamisches Board bereithält – ein Board also, auf dem sich auf dem Flop getroffene Made Hands bis zum River in schwache Ein-Paar-Hände oder Air verwandelt haben.

Nehmen wir zum Beispiel diesen Flop: {9-Hearts}{5-Spades}{4-Spades}. Ich erwarte, dass ich hier von vielen schwachen Ein-Paar-Kombos und Draws gecallt werde, die vor dem Erreichen des Showdowns häufig aufgeben, da sie sich nicht verbessern werden. Wenn beide Limper die Flop-Bet bezahlen, neige ich dazu, am Turn aufzugeben, da es viel wahrscheinlicher ist, dass einer von beiden stark genug ist, um weiterzuspielen. Für diese Line entscheide ich mich auch, wenn der Big Blind und einer der Limper callt.

Wenn ich von einem Spieler, der Position auf mich hat, oder vom Small Blind und einem der Limper gecallt werde, spiele ich dynamische Flops mit einer C-Bet an – eine Turn-Barrel kommt für mich nur infrage, wenn der Limper der einzige Caller war. Die Range des Callers in Position und die des Small Blinds sind meistens zu stark für Barrels. Diese Ranges sind sogar so stark, dass ich nicht einmal eine C-Bet platziere, wenn ich von beiden Spielern preflop gecallt wurde.

An gewöhnlichen Small-Stakes-Tischen spielen die meisten Gegner so loose-passiv wie die Limper in diesen Beispielen. Als Spieler in später Position steigen Sie selten als erstes in die Action ein, daher müssen Sie Ihre Aggression anders dosieren, um sich diese Fehler sinnvoll zunutze zu machen.

Allerdings gibt es auch Small-Stakes-Spiele, in denen die Gegner ihre schwachen Ranges raisen, statt zu limpen. Nächste Woche werde ich erläutern, wie Sie auch in diesen Spielen gewinnen können.

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Carlos Welch

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