Poker Tells Video: Verbale Checks

(Der folgende Text ist Teil einer Artikel-Serie. Jeder Artikel behandelt ein bestimmtes Poker-Phänomen und enthält ein kurzes Beispiel-Video aus Zachary Elwoods Reading Poker Tells Video-Reihe.)
Im Allgemeinen gilt: Wenn ein Spieler mündlich einen Check anzeigt, hält er wahrscheinlicher eine schwache Hand. Diesen mal mehr, mal weniger zuverlässigen Tell können Sie benutzen, wenn Sie noch unentschlossen sind, ob Sie bluffen oder checken sollten.
Weiter unten findet sich eine kurze Zusammenstellung von verbalen Checks von Spielern mit schwachen Händen:
Gründe
Was sind die Gründe für dieses Verhaltensmuster?
Spieler, die mit sehr starken Händen checken, wollen instinktiv keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie wollen unauffällig bleiben und dem Gegner keine Steine in den Weg werfen, die ihn vom Betten abhalten könnten. Deswegen sind Spieler, die sich für ein Slowplay entscheiden, in der Regel ruhiger.
Spieler, die mit schwachen oder verwundbaren Händen checken, wollen dagegen selbstbewusst auftreten, das macht die Verbalisierung wahrscheinlicher. Mit einer schwachen Hand verbal zu checken kann eine Abwehrreaktion sein, um Selbstvertrauen auszustrahlen und zu versuchen, den Gegner vom Betten abzuhalten. Das gilt insbesondere für die eher energischen verbalen Checks.
Manchmal haben Spieler mit einer schwachen oder verwundbaren Hand ein Interesse daran, von ihren eigentlichen Gründen für den Check abzulenken und den Gegner bewusst fehlzuleiten. Das kann zum Beispiel so aussehen: Ein Spieler, der auf dem River als erster an der Reihe ist, sagt: „Das ist eine schlechte Karte, ich checke besser.“ Er versucht etwas zu signalisieren wie: „Ich habe eine starke Hand und ich würde sie normalerweise betten, aber das ist so eine fürchterliche Karte, ich sollte checken.“ Er hat wahrscheinlich eine schwache Hand und versucht, die tatsächlichen Gründe für seinen Check zu verschleiern.
Ein weiteres Beispiel für eine irreführende Aussage mit einhergehendem Check: Ein Spieler mit einer schwachen Hand ist am Turn als letzter an der Reihe und sagt: „Okay, ich checke.“ Er deutet an, dass er irgendeine Entscheidung treffen musste und dass seine Hand stark genug war, um über eine Bet ernsthaft nachzudenken. Das „Okay“ kann als Ende eines Gedankenspiels in seinem Kopf angesehen werden, ob er jetzt betten oder checken sollte.
Diese Art der Irreführung, die eine Nachdenklichkeit beim Checker nahelegen, kann ein Faktor bei verbalen Checks sein, selbst bei einfachen Ein-Wort-Checks. Mit anderen Worten: Selbst hinter einfachen verbalen Checks kann sich noch die Absicht verbergen, eine Nachricht zu transportieren.
Lautstärke und Betonung
Verbale Checks, die umso lauter und klarer ausfallen, fallen mit höherer Wahrscheinlichkeit in das beschriebene Muster als leise vorgebrachte Checks. Je lauter und eindringlicher der verbale Check ist, desto wahrscheinlicher geht der Spieler damit in die Defensive.
Anders ausgedrückt: Sie sollten jemanden viel häufiger bluffen, wenn er laut checkt als wenn er leise checkt.
Reading Poker Tells Video-Reihe: Dieser Artikel enthielt Informationen und Video-Material aus Zachary Elwoods Poker Tells-Reihe (genauso wie einen Clip der World Series of Poker). Sie können sich auf dieser Seite kostenlos für einen 3-minütigen E-Mail-Kurs anmelden: www.readingpokertells.video. Wenn Sie sich für den E-Mail-Kurs anmelden, erhalten Sie einen Rabatt von 15 Prozent auf alle Pakete der Video-Reihe.
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