Lehrreiche Momente von Twitch: Eine Bet gegen den Preflop Raiser

Sagen Sie nicht mehr Donk-Bet! Der Begriff ist seit Jahren veraltet.
Zumindest, wenn wir Poker-Profi Ryan Laplante Glauben schenken, der genau das vor einem Monat während eines Live-Streams auf Twitch behauptet hat. Sie können sich die Aufnahme seines Streams auf seinem Twitch-Kanal anschauen.
Im Stream nahm Laplante die Strategie, den Pot vom Big Blind aus mit einer „Donk-Bet“ gegen den Raiser anzuspielen, in Schutz – und das sogar recht überzeugend. Um seine Ausführungen zu untermauern, zeigte er eine Hand, die er gespielt hatte. In früher Position gab es einen Raiser, darauf folgten zwei Calls, bevor er im Big Blind mit an der Reihe war.
Nachdem Laplante ebenfalls gecallt hatte, wurde der Flop aufgedeckt: . Er spielte die 680 im Pot mit einer Bet von 300 an. In einem Exkurs führte Laplante aus, wie es damals überhaupt zur Bezeichnung „Donk-Bet“ gekommen war. Vor allem unerfahrene Spieler entschieden sich mit einer schwachen Range für dieses Play – und gegen ein Raise von Spielern mit mehr Erfahrung gaben sie ihre Hände fast jedes Mal auf.
Das Leaden auf dem Flop wurde als leicht zu exploiten angesehen, weil dem Preflop-Aggressor ein Range-Vorteil zugeschrieben wurde. Die Range des Raisers umfasst alle großen -Hände und Overpairs, die Defending-Range des Big Blinds hat keine dieser Hände. Gegen eine Lead-Bet auf dem Flop konnte der Preflop-Raiser einfach den Flop raisen und eine starke Hand repräsentieren, um den Big Blind zum Folden zu zwingen.
Heutzutage wissen erfahrene Spieler, dass diese Aussagen nur auf Boards zutreffen, auf denen der Preflop-Raiser einen „echten“ Range-Vorteil hat. Was auf einem -Board nicht der Fall ist.
Klar ist die Calling-Range des Big Blinds gecappt – die Range muss nach wie vor ohne die hohen Overpairs auskommen. Allerdings hat der Big Blind genauso viele Sets wie die anderen Spieler, wenn nicht sogar noch mehr. Und der Big Blind hat als einziger eine Range, die sämtliche Two-Pair-Kombos einschließt, da er vor dem Flop als Letzter an der Reihe war und die besten Calling-Odds bekommen hat.
Diese Beobachtungen führen dazu, dass der Big Blind auf kleinen, leicht koordinierten Boards der Spieler mit dem größten Range-Vorteil ist. Es ist alles andere als einfach, auf diesem Flop zu raisen und den Big Blind so zu exploiten.
Laplante sagt, dass er in diesem Spot alle Paare betten würde, um Value von schwachen Draws zu bekommen und sich gegen Broadway-Karten und andere Overcards zu schützen. Er würde auch die meisten seiner Sets und Two-Pair-Kombos betten, um seine Leading-Range zu schützen. Einen Teil seiner starken Hände würde er checken, um seine Checking-Range zu schützen. Er sagt, dass sich alle Hände, die Chips investieren wollen, als Lead eignen würden.
Ein Zuschauer stellte Laplante die Frage, was er tun würde, wenn der Preflop-Aggressor die Lead-Bet raisen würde. Er hatte eine interessante Antwort parat.
Laplante stellte zunächst fest, dass die richtige Antwort stark vom Gegner abhängt. Grundsätzlich würde er die schwächsten Paare in seiner Range gegen unbekannte Gegner folden. Gegen aggressive Regs, die seinen Flop-Lead exploiten wollen, würde er 3-betten und auf vielen Runouts triple-barreln. Selbst wenn diese Gegner auf dem Flop eine echte Value-Hand wie raisen, wird es ihnen auf vielen Runouts schwerfallen, zu callen.
Das ist keine Line, die ich ohne Laplantes Gedanken oft in Erwägung ziehen würde. Ich hätte die Hand als Bluffcatcher betrachtet und in einem 4-way Pot gegen viele Spieler Check-Fold gespielt, da ich nicht davon ausgehe, dass eine Continuation-Bet hier oft als Bluff gespielt wird.
Wenn ich mit einer solchen Hand am Flop gebettet hätte, hätte ich nie darüber nachgedacht, sie gegen gute, aggressive Spieler zu 3-betten und in einen Bluff zu verwandeln. Schon gar nicht mit einer so starken Hand wie Top-Paar. Wahrscheinlich hätte ich zweimal Check-Call gespielt und auf dem River aufgegeben.
Laplantes Line ist ausgezeichnet, weil sie den Spieß umdreht, selbst starke Hände wie Pocket-Asse schwach aussehen lässt und den Gegner zu unangenehmen Entscheidungen zwingt.
In Zukunft werde ich häufiger nach Spots Ausschau halten, in denen ich den Range-Vorteil habe und den Großteil meiner Range leaden kann. Falls ich dann gegen ein Raise folden muss, komme ich mir nicht mehr wie ein Donk vor, weil ich mir vorher Gedanken gemacht habe, was ich tun will – und warum.
Dieser Strategie-Artikel wurde von Carlos Welch für PokerNews verfasst und von partypoker gesponsert.
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