Die Position bei Poker bringt den Erfolg

Positioning Yourself for Success

Gestern Abend habe ich sechs Stunden $3/$5 No-Limit Hold’em gespielt. Die folgende Hand war die interessanteste der Session.

Es gab einen $10-Straddle, ich saß im Hijack, zwei Leute vor mir hatten sich für den Limp entschieden. Mit {8-Spades}{8-Clubs} erhöhte ich auf $50. Der eigentliche Straddler machte den Call, die beiden Limper taten es ihm gleich. Am {k-Hearts}{5-Diamonds}{2-Clubs} Flop befanden sich also bereits $200 im Pot. Checks vonseiten meiner Mitspieler – ich war an der Reihe.

Man könnte durchaus einen Grund anführen, warum wir Achter hier betten wollen: Manchmal ist es die beste Hand. Ich hatte aber das ungute Gefühl, nur von besseren Händen gecallt zu werden und schlechtere zu vertreiben, unweigerlich folgte der Check. Der Turn hielt die {10-Diamonds} bereit, damit lag ein Backdoor-Flushdraw draußen. Als der Spieler rechts von mir an der Reihe war, setzte dieser zu einer Bet an: $80.

Ich sah, wie der Straddler von seinen Karten abließ und sich seinem Essen zuwandte. Ein Gegner weniger, um den ich mir Sorgen machen müsste. Der andere Spieler warf seine Karten vor dem Flop nur selten in den Muck – auch hier: Keine Angst davor, dass eine Falle zuschnappen könnte. Beim Kollegen, der die Bet platziert hatte, konnte ich mir wenige Könige vorstellen, die er limpen würde. Klar könnte er eine Zehn haben, aber auch ein Flushdraw war möglich. Er könnte auch annehmen, ich hätte nichts und könnte keine Bet callen (und deshalb betten).

Der Zweifel war groß genug – noch dazu bekam ich Odds von 3,5:1 und ich hatte den Button –, also entschloss ich mich zu callen. Wie ich erwartet hatte, gaben die beiden anderen ihre Hände bereitwillig auf.

Der River, die {3-Spades}, änderte nichts am Board. Mein Gegner schien eine schwierige Entscheidung treffen zu müssen. Innerlich musste ich kichern: „Gar nicht so einfach, ohne Position zu spielen, was?“ Endlich kam der Check und sein Zögern verriet mir alles, was ich wissen musste.

Ich deckte mein Paar Achter auf, er blickte ein letztes Mal auf seine Karten, bevor er sie im Muck entsorgte.

Sie denken vielleicht: „Lee, die Hand war kein bisschen interessant. Solche Hände kommen ständig zustande.“

Ganz genau – und deshalb ist sie so interessant. Die Situation ist eine häufige und wirkt sich entsprechend stark auf unsere Resultate aus.

Je mehr Hände Sie in Position spielen, desto leichter wird Ihnen Ihr Poker-Dasein fallen.

Lassen Sie uns aufdecken, warum ich die Hand für so wichtig halte: Stellen Sie sich vor, dass die Situation ein zweites Mal genauso abläuft – nur tauschen mein Gegner und ich die Positionen. Ich bin also vor meinem Gegner an der Reihe. Alle verpassen den Flop und es wird zu mir gecheckt. Warten Sie, ich meine, es wird bis zu meinem Gegner gecheckt. Vielleicht setzt er zu einer Bet an, vielleicht auch nicht. Gehen wir davon aus, dass er bettet, dass die beiden anderen folden und ich mich für den Call entscheide.

Jetzt kommt die nächste Overcard. Erneut checke ich. Erinnern Sie sich, dass ich meinen Gegner aggressiv eingeschätzt habe? Folgt am Turn die nächste Barrel, grenzt ein Call an Wahnsinn. Ich könnte die beste Hand haben, aber wenn ich in dieser Situation häufig calle, werden meine Resultate deutlich schlechter.

Würden am Flop alle checken, könnte ich mir am Turn eine Bet vorstellen, aber niemals könnte ich am River ein zweites Mal setzen. Wenn er am Turn callen und am River nach meinem Check betten würde, hätte ich die schwierige Entscheidung zu treffen. Ich verrate Ihnen ein Geheimnis: Je mehr schwierige Entscheidungen Ihre Gegner zu treffen haben – und je weniger davon Ihnen überlassen werden –, desto unterhaltsamer und profitabler wird Ihr Poker-Alltag werden.

Ich behaupte nicht, dass ich Pocket-Achter nicht geraist hätte, wenn ich die Position meines Gegners gehabt hätte (tatsächlich hätte ich wie gehabt erhöht). Je mehr Hände Sie aber in Position spielen, desto leichter wird Ihnen Ihr Poker-Dasein fallen.

Wenn Sie mittelprächtige oder marginale Hände spielen wollen, die komische Spots aufkommen lassen, fragen Sie sich, wer in knappen Spots die schwierigen Entscheidungen zu treffen hat. Fragen Sie sich auch, ob Sie die Hand ohne Position wirklich weiterspielen wollen.


Lee Jones kann Ihnen dabei helfen, Ihren Gegnern schwierige Entscheidungen zuzuschieben. Besuchen Sie leejones.com/coaching und vereinbaren Sie eine kostenlose Coaching-Beratung. Lee hat sich auf das Coachen von Cashgame-Spielern auf den Low Stakes spezialisiert.

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Name Surname
Lee Jones

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