Mike Watson gewinnt als dritter Spieler in der Geschichte zwei Live EPT Main Event-Titel

Mike Watson

Mike Watson war an Tag 4 des EPT Monte Carlo €5.300 Main Event im Rahmen der PokerStars European Poker Tour präsentiert vom Casino Monte-Carlo®️ 2023 nur eine Karte vom Turnieraus entfernt - und hatte nur noch zwei Karten im Deck, die ihm helfen konnten. Doch der kanadische High Stakes-Veteran traf nicht nur eine davon, sondern kämpfte sich zurück durch das Turnierfeld und gewann am Tag 6 das Turnier, ein Preisgeld von €749.425 und seinen zweiten EPT Main Event-Titel.

Watson, der zuvor das 2016 PokerStars Caribbean Adventure (PCA) Main Event für $728.325 gewann, ist damit erst der dritte Spieler in der Pokergeschichte, der zwei EPT Main Event-Titel live gewinnen konnte. Victoria Coren-Mitchell war 2014 als Erste zweimal erfolgreich, bevor Mikalai Pobal 2019 dem Club der Doppel-EPT-Champions beitrat, während der Schwede "WhatIfGod" 2020 und 2021 die EPT Online Main Events in Folge gewann.

"Das ist einfach eine unglaubliche Leistung", erzählte Watson nach seinem Sieg im Interview mit PokerNews. "Wissen Sie, zwei Main Events auf der gleichen Tour zu gewinnen, ist wirklich unglaublich schwer. Und ja, ich kann von Glück sagen, dass ich das heute geschafft habe."

Das EPT Monte Carlo Main Event zog ein Rekordfeld von 1.098 Teilnehmern an, die um einen Preispool von €5.325.300 spielten. Watson besiegte den Deutschen Leonard Maue (€697.175), nachdem die beiden einen Heads-up-Deal vereinbart hatten, der die Auszahlungen anglich und die beiden erfahrenen Profis um die Trophäe und zusätzliche €33.340 spielen ließ. Zu den weiteren Spielern, die bei dem Event sechsstellige Gewinne erzielten, gehören der Brite Leo Worthington-Leese (3. Platz - €397.450), Norwegens Joachim Haraldstad (4. Platz - €305.750) sowie die Franzosen Samy Boujmala (5. Platz - €235.150) und Arnaud Enselme (6. Platz - €180.900).

Ergebnisse am Finaltisch

PlatzSpielerLandPreis (EUR)Preis (USD)
1Mike WatsonKanada€749.425*$823.558*
2Leonard MaueDeutschland€697.175*$766.140*
3Leo Worthington-LeeseVereinigtes Königreich€397.450$436.766
4Joachim HaraldstadNorwegen€305.750$335.995
5Samy BoujmalaFrankreich€235.150$258.411
6Arnaud EnselmeFrankreich€180.900$198.795
7Jason WheelerVereinigte Staaten€139.150$152.915
8Arunas SapitaviciusLitauen€107.050$117.639
9Maduka MeragalKanada€82.350$90.496

*Heads-up-Deal am Finaltisch

"Dieser Sieg ist etwas ganz Besonderes"

Während Watson nach seinem Sieg beim PCA Main Event 2016 völlig begeistert war - Fotos von der Siegesfeier zeigen Watson, wie er mit einer Zigarre zwischen den Zähnen die Trophäe streichelt -, empfand er den Gewinn seines zweiten EPT-Titels als "noch befriedigender".

"Ich denke, wenn man so etwas ein zweites Mal schafft, fühlt sich der Sieg auf jeden Fall noch bedeutender an", sagte er. "Schließlich steigt man damit in einen exklusiven und sehr kleinen Club auf. Natürlich ist es immer ein tolles Gefühl, wenn man ein großes Turnier gewinnt. Aber dieser Sieg ist etwas ganz Besonderes."

Mit $18,6 Millionen an Live-Turniergewinnen vor dem Event war "SirWatts" mit Abstand der erfahrenste Spieler am Finaltisch.

Mike Watson
Mike Watson

Ein Blick auf den PokerStars-Livestream oder die PokerNews-Updates zeigt, dass während des gesamten Finaltischs viele vorsichtige Folds zu sehen waren, weil jeder Spieler versuchte, in den Geldrängen nach oben zu klettern und eine ICM-Katastrophe zu vermeiden. Watson war sich dieser Tatsache nicht nur bewusst - er nutzte sie auch, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

"Ich hatte das Glück, für den größten Teil des Finaltischs einen großen Stack zu haben und konnte das dazu nutzen, meinen Stack weiter auszubauen und einige Hände und große Pötte zu gewinnen", sagte er.

Watsons Weg zum Sieg

Wie bereits erwähnt, wäre Watsons Turnier an Tag 4 beinahe zu Ende gegangen, als er mit Pocket-Damen All-in ging und auf Ass-König von Jose Astima traf, der mit einem König auf dem Flop in Führung ging. Ein Ass auf dem Turn half Watson nicht weiter, aber der River brachte wie durch ein Wunder die dritte Dame. (Astima belegte übrigens am Ende Platz 22.)

"In einem Turnier wie diesem ist es ein großartiges Gefühl, wenn man tatsächlich zwei Outs in einem solchen Spot trifft", sagte Watson. "Das ist genau der richtige Moment dafür. Aber danach war ich immer noch shortstacked. Doch dann schien es plötzlich so, als hätte jemand einen Schalter umgelegt - denn ab da verlief alles nach meinem Geschmack."

Watson konnte sich durch das Turnierfeld vorarbeiten und ging als Zweiter in Chips mit einem großen Stack in den Finaltag, den er den ganzen Tag über ausbauen konnte.

Nach mehreren Stunden mit wenig Bewegung am Tisch waren die beiden französischen Vertreter an Tag 6 die ersten, die gehen mussten: Enselmes Paar Zehner wurde von Watsons Buben geschlagen, und Boujmalas König-Dame wurden von Worthington-Leeses Ass-Dame ebenfalls klar dominiert.

Mike Watson
Mike Watson

Danach gab es zwei schnelle Eliminierungen, als Haraldstad als Shortstack mit König-Sechs All-in ging und Watson mit Zehn-Neun callte - nur um den Norweger fast tot zu floppen, da Watson Trips bekam. Kurz darauf schied Worthington-Leese als Dritter mit einem verpassten Flushdraw aus, während Maues Buben hielten, so dass der Deutsche mit fast gleichem Chipstack ins Heads-up gegen den späteren Champion ging.

Maue gelang es zunächst, die Führung zu übernehmen, bevor Watson verdoppeln konnte und Maue plötzlich in Schwierigkeiten war. In der letzten Hand machte Watson mit dem Top-Paar einen Einsatz in Höhe des Flops - und sah sich danach einem Check-Raise von Maue gegenüber, der danach den Turn checkte, bevor er auf dem River All-in ging und Watson zu einer langen Denkpause zwang.

Nachdem er ein halbes Dutzend Time Banks eingesetzt hatte, callte Watson und sicherte sich den Sieg, als sein Gegner seinen Bluff aufdeckte - mit einer Vier als höchste Karte.

Mike Watson - Leonard Maue
Mike Watson und Leonard Maue

"Es war einfach eine sehr merkwürdige Hand, weil er wirklich nicht viel in Bezug auf Value Combos am River repräsentierte", erklärte Watson. "Die Frage war also: Blufft er tatsächlich? Und oft ist es wirklich offensichtlich, dass es eine Menge Draws und Dinge gibt, die der Gegner verpasst haben kann. Dann wird es wirklich schwer für ihn, eine Value Combo zu haben oder nicht."

"Ich habe mir also überlegt, dass meine Hand hier sehr stark sein dürfte. Aber ich musste auch herauszufinden, was los war und was er haben konnte. [Das ist[ natürlich eine schwere Entscheidung, und deshalb habe ich mir Zeit gelassen. Aber am Ende musste ich einfach das Blatt sehen."

Watson feierte den Sieg mit seiner Frau und seinem kanadischen Landsmann Sam Greenwood, die beide auch bei Watsons PCA-Sieg 2016 im Publikum saßen. Ob es eine weitere Super Bowl-artige Siegesfeier mit Zigarren geben wird, bleibt abzuwarten.

Mike Watson
Mike Watson feiert mit seiner Frau
Name Surname
Connor Richards
Name Surname
Heinrich Koop

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