PokerStars Gründer Isai Scheinberg kapituliert vor den Bundesbehörden

Isai Scheinberg

PokerStars-Gründer Isai Scheinberg muss sich – nachdem er neun Jahre lang auf der Flucht war – in New York City gegen den Vorwurf, illegale Glücksspiele angeboten zu haben, zur Wehr setzen.

Der 79-jährige Geschäftsmann israelisch-kanadischer Herkunft hat sich nicht schuldig bekannt und seinen Pass an die Behörden ausgehändigt, nachdem er eine Kaution in Höhe von $1 Million bezahlt hat.

Jetzt muss er die Konsequenzen tragen

Wie die Kollegen von PokerFuse berichten, hatte man Scheinberg 2011 ursprünglich fünf Tatbestände vorgeworfen, nach denen er unter anderem den Unlawful Internet Gambling Enforcement Act of 2006 (UIGEA) verletzt, illegale Glücksspiele angeboten und Geld gewaschen haben soll. Die Höchststrafen für die Anklagepunkte reichen von fünf bis zu 20 Jahren Unterbringung in einem Bundesgefängnis.

Die Liste der Anklagepunkte ist nach und nach gekürzt worden, bis nur noch einer übrig war: Dass Scheinberg illegale Glücksspiele angeboten haben soll. Er plädiert auf Nicht schuldig.

Scheinberg konnte sich dem Rechtssystem erfolgreich entziehen, indem er sich jahrelang auf der etwas entlegenen Isle of Man, auf der sich auch die PokerStars-Hauptquartiere befinden, versteckt gehalten hat. So musste er sich seinen Anklägern nicht stellen, da die Isle of Man kein Auslieferungsabkommen mit den Vereinigten Staaten getroffen hat.

Das hat sich vor ein paar Monaten geändert, als bekannt wurde, dass Scheinberg in die Schweiz umgesiedelt ist, da die Schweizer ein Auslieferungsabkommen mit den USA haben. Die Ankläger haben das bemerkt und die Auslieferung beantragt. Scheinberg wollte sich der Auslieferung zunächst widersetzen, musste aber schließlich freiwillig einlenken.

Das letzte Verbindungsglied zum Black Friday

Es ist kaum zu glauben, dass der Black Friday fast neun Jahre zurückliegt. Am 15. April 2011 brach der Schwarze Freitag über uns hinein.

Das war der Tag, an dem sich Online-Poker so, wie wir es kennen, für immer verändert hat. Das United States Department of Justice (DOJ) hatte mit PokerStars, Full Tilt Poker, Ultimate Bet und Absolute Poker die größten Online-Pokerseiten der Welt zur Verantwortung gezogen. Neben den Seiten selbst waren 11 Führungskräfte, die für den Betrieb oder Auszahlungen verantwortlich waren, angeklagt worden.

PokerStars hatte seine finanziellen Mittel ausgelagert und konnte so die amerikanischen Spieler auszahlen und den Betrieb im Rest der Welt aufrechterhalten. Wie sich herausstellen sollte, war das bei den anderen drei Online-Pokerräumen nicht der Fall. Sie alle mussten nach und nach zumachen und die Spieler ohne ihr Geld stehen lassen.

Full Tilt wurde von PokerStars letzten Endes aufgekauft, nachdem Scheinberg eingewilligt hatte, zurückzutreten. Die Strafanzeigen gegen PokerStars sind zurückgezogen worden, die Zivilklagen hatten weiter Bestand.

Eineinhalb Jahre nach dem Black Friday hatten Full Tilt-Spieler außerhalb der USA Zugriff auf ihr Online-Guthaben. Amerikanische Spieler bekamen unter Aufsicht der Garden City Group (GCG), über die das DOJ wachen sollte, ihr Geld zurück.

Ultimate Bet und Absolute Bet konnten auf keine Rettungsaktion hoffen. Beide Seiten hatten schon vor dem Black Friday ein blaues Auge verpasst bekommen, nachdem es zu einem Superuser-Skandal gekommen war. Nach dem Black Friday wurden die Spieler auf beiden Seiten im Dunkeln gelassen. Es gab kaum Kommunikation. Schließlich ließ die GCG die Spieler aufatmen. Auf die Auszahlung der Guthaben musste man aber länger als sechs Jahre warten.

Scheinberg gehörte zu den 11 Führungskräften, die vor Gericht zitiert worden waren. Die anderen 10 Angeklagten haben sich entweder schuldig bekannt oder einen Deal ausgehandelt. Manche von ihnen konnten Gefängnisstrafen aus dem Weg gehen, andere mussten für ein paar Tage oder Jahre hinter Gittern.

Die Zeit wird zeigen, was auf Scheinberg zukommt, aber es ist recht wahrscheinlich, dass er sich mit den Anklägern auf einen Deal einigen wird. Forbes hat berichtet, dass sich die Verhandlungen laut Olga Zverovich, der zuständigen Staatsanwältin, in einem fortgeschrittenen Stadium befinden.

„Was das Grundsätzliche anbelangt, haben wir im Prinzip eine Vereinbarung getroffen“, gab die Staatsanwältin zu Protokoll.

Rufen Sie regelmäßig PokerNews auf. Wir halten Sie auf dem Laufenden, wie die Anklage, die noch aus der Black Friday-Zeit stammt, ausgeht.

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