Richter meint "FBI ging zu weit" mit Paul Phua

Paul Phua

Agenten des Federal Bureau of Investigation (FBI), die den High-Stakes Pokerspieler und angeblich hochrangigen Member der 14K Triade Paul Phua im Cesar Palace Las Vegas im Juli 2014 verhaftet hatten, gingen dabei „zu weit“, wie am Freitag der US District Richter Andrew Gordon entschied.

Laut Gordon hat die FBI Operation, die zur Verhaftung Phuas, seinem 22-jährigen Sohn Wai Kit "Darren" Phua, dem Malaysischen Geschäftsmann und Pokerspieler Sen Chen "Richard" Yong und fünf Weiteren geführt hat, gegen die Rechte Phuas verstoßen, da die Bundesagenten keinen gültigen Durchsuchungsbefehl hatten, um das Hotelzimmer zu betreten.

Wie auf PokerNews berichtet, hat das FBI bei der Verhaftung Phuas und der anderen Personen, die bei dem Glücksspielring beteiligt waren, die Internetverbindung in seinem Zimmer unterbrochen und zwei Verdeckte Ermittler als Reparateure hineingeschickt. Als sie im Zimmer waren, konnten die beiden Agenten Beweise über die Wettaktivitäten sammeln, indem sie alles mit versteckten Kameras filmten.

In den Augen des Richters hat die Aktion gegen Phuas Persönlichkeitsrechte verstoßen und wenn dies gebilligt würde, könnte dies einen gefährlichen Präzedenzfall ergeben, der der amerikanischen Regierung erlauben würde, Bedingungen für weitere unautorisierte Durchsuchungen ohne Durchsuchungsbeschluss zu kreieren.

„Der Regierung zu gestatten, eine Notwendigkeit für den Bewohner zu erzeugen, dass dieser eine dritte Partei in seine oder ihre Wohnung lassen muss, würde gewissermaßen der Regierung erlauben, Durchsuchungen ohne entsprechenden Beschluss in den meisten Wohnungen und Hotelzimmern in Amerika durchzuführen“, so Richter Gordon am Freitag bei einer Anhörung. „Die Regierung bräuchte dann lediglich die Telefonleitung, den Sattelitenanschluss, das Internet oder andere „nicht essentielle“ Serviceleistungen zu unterbrechen und vernünftige Menschen werden sich entscheiden, eine dritte Partei auf ihr Anwesen zu lassen, um dies zu reparieren und damit erlauben sie unwissend Regierungsbeamten den Zutritt zu ihrem höchst privaten Bereich und diese können sehen und aufnehmen was immer oder wen immer sie erblicken.“

Gordons Entscheidung im Fall von Phua ist schon der Zweite Rückschlag, den das FBI seit der Verhaftung hinnehmen muss, denn vergangenen Februar hatte U.S. Magistratsrichterin Peggy Leen ernsthafte Bedenken über die Operation geäußert und gesagt, dass diese „verheerend fehlerhaft“ gewesen sei.

In einer Empfehlung zu dem Fall hatte Leen erklärt, dass es dem zur Zerschlagung des illegalen Glücksspielrings in Las Vegas benutzten Durchsuchungsbefehls scheinbar an begründetem Verdacht gefehlt habe. In ihrer Empfehlung sagte Leen ebenfalls aus, dass vereidigte Aussagen von FBI Agenten benutzt wurden, um den Befehl zu bekommen und diese „falsch und irreführend“ gewesen seien.

Die Entscheidung durch Richter Gordon könnte der Wendepunkt für Phua und seinen Anwalt David Chesnoff sein, auf den sie seit der Verhaftung gewartet haben, denn nun ist das FBI gezwungen, die gesammelten Beweise gegen den Spieler zu beseitigen. Im vergangenen Oktober hatte Chesnoff gesagt, dass er sich sicher sei, dass die Operation illegal gewesen sei und er behauptete, dass das FBI die Rechte des vierten Verfassungszusatzes gegenüber seinem Klienten bei der Verhaftung verletzt habe, da die Razzia mit einem rechtswidrigen Durchsuchungsbefehl durchgeführt wurde.

Phua und sein Sohn sind aktuell auf freiem Fuß für eine Kaution von $2.5 Millionen, die von Phil Ivey, Andrew Robl und einigen weiteren im Juli bezahlt wurde.

Auf PokerNews werden wir sie natürlich auf dem Laufenden halten, wenn es neue Entwicklungen in dem Fall gibt.

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Name Surname
Giovanni Angioni

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