Chris Moorman und seine Meinung zu Re-Entry Turnieren

Ende November veröffentlichte PokerNews einen Artikel über Matt Savage in dem er forderte Re-Entry Turniere wieder abzuschaffen. Der Artikel sorgte für eine Menge Aufregung in der Poker Szene, weil Savage einer der Begründer der Re-Entry-Turniere war und sich nun die Frage stellte, ob nicht der Zeitpunkt gekommen sei, diese Events wieder zu überdenken.
Zahlreiche der Stimmen stimmten dabei mit den Argumenten von Savage überein, da es aus Sicht der Poker-Community nun doch zu viele Re-Entry Pokerturniere gibt in diesen Tagen. Einer der Befürworter der Argumente ist dabei der erstklassige Pokerspieler Chris Moorman, der kürzlich zum ersten Pokerspieler wurde, der $10 Millionen bei Online Turnieren gewinnen konnte. Moorman nahm sich der Thematik am Donnerstag in seinem Blog an, um sich über die Re-Entry Turniere zu äußern.
"Meiner Meinung nach sind diese Events grundsätzlich schlecht für das Spiel und langfristig gesehen auch nicht nachhaltig", schrieb Moorman. "Ich möchte dabei klar stellen, dass ich nicht über die großen $100K Turniere spreche, die in den vergangenen fünf Jahren eine ordentliche Entwicklung genommen haben, da ich glaube, dass dies in der Tat hilfreich ist, um in diesen Turnieren einen Mehrwert zu erzielen (durch die reichen Geschäftsleute, die es sich ohne Probleme leisten können, erneut das Buy-In zu bezahlen). Vielmehr geht es um Events wie die World Poker Tour, die ich in Montreal vorige Woche spielte."
Moorman benutzte das Beispiel der WPT Montreal, um deutlich zu machen, dass es nun oft schwer ist, von einem einfachen Erreichen der bezahlten Ränge zu profitieren bei den Re-Entry Events, weil das Format in der Payout-Bilanz nicht korrekt reflektiert wird. Sehr oft gehen Spieler in den Preisgeldrängen nicht mit einem Profit oder zumindest einem Break-Even aus dem Turnier, wenn sie die bezahlten Ränge erreichen, da sie einige Male das Buy-In hinblättern müssen, um so weit zu kommen.
Zudem erläuterte Moorman auch die Vorteile der professionellen Spieler gegenüber den Freizeitspielern in Re-Entry Turnieren:
"Das Re-Entry Format bedeutet schlichtweg, dass Pokerprofis mit ihren ersten Versuchen schlichtweg zocken können, um einen großen Stack aufzubauen. Diesen Vorteil können sie dann im weiteren Turnierverlauf ausspielen. Zudem nimmt es auch die ‘Reinheit’ aus dem Spiel. Beispielsweise wäre es dumm, Daniel Negreanu oder Phil Ivey an Tag 1a All-In zu stellen mit einem Bluff, da klar ist, dass diese Spieler locker einen Rebuy tätigen können und Geld ihnen nicht viel bedeutet. In einem Freezeout Turneir allerdings ist dies eher eine Möglichkeit, da sie nicht bei einem großen Event frühzeitig scheitern wollen."
Während Moorman Savage in einigen Punkten unterstützt in der Frage, warum die Pokerindustrie beginnen muss, die Menge dieser Events zu überdenken, nannte er auch einige positive Dinge dieser Turniere.
"Natürlich sind nicht alle Re-Entry Turniere schlecht. Ohne diese würden die garantierten Preispools nicht so groß sein in diesen Turnieren. Dadurch wiederum würden weniger Spieler die Reisen auf sich nehmen, um bei derartigen Events mit dabei zu sein, was wiederum das Teilnehmerfeld und den Preispool noch weiter reduzieren würde", erläuterte Moormann, um erneut die WPT Montreal als Beispiel anzuführen.
"Was ich vorschlage ist, bei gewissen Events vielleicht das Buy-In zu erhöhen und sie in Freezout Events zu verwandeln. Dies dürfte dazu führen, dass es eher ein Teilnehmerfeld gibt, das mit gleichen Ausgangsbedingungen spielt", schlug Moorman vor.
Während es Argumente für beide Seiten dieser gegenwärtigen Diskussion gibt, kann zumindest nicht behauptet werden, dass es jemals mehr Re-Entry Turniere gab als derzeit. Die WPT, World Series of Poker Circuit, und Heartland Poker Tour sind einige der größeren Touren, die in der Regel für die meisten ihrer Turniere das Re-Entry Format anwenden, während auch Ausrichter wie das Seminole Hard Rock in Hollywood, FL, das Commerce Casino in Commerce, CA, und das Bellagio in Las Vegas, NV normalerweise dieses Format zur Anwendung bringen.
Haben Sie auch eine bestimmte Meinung zu den Re-Entry Turnieren? Lassen Sie uns diese in den Kommentaren wissen!