PokerNews Exklusives Interview mit Michael Keiner

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„The Doc" Michael Keiner war anlässlich der EM in Baden bei Wien – eine gute Gelegenheit den deutschen Poker-Pro zu einem Interview zu bitten…

Jetzt ist es ja schon wieder eine Weile her, seit wir ein Interview geführt haben. Was hat sich seither getan?

Insgesamt war es seit unserer letzten Begegnung ein durchaus passables Turnierjahr. In vielen Situationen hatte ich eine gute Chance, ganz nach vorne zu kommen, wie etwa bei dem 2.000 Event der EPT Monte Carlo oder der WPT Barcelona. Aber leider hat es dann kurz vor dem Finaltisch nicht ganz gelangt.

Größtes Desaster war die diesjährige WSOP. Ich war vier Wochen lang ernsthaft krank, konnte kaum klar denken und dementsprechend auch keine vernünftige Leistung vorweisen. Seit meiner Operation am 4. August bin ich aber wieder wie neu geboren und fühle mich unglaublich fit.

Du hast dieses Jahr fleißig bei der CAPT gespielt und abgeräumt, was ist dein Resumeé von dieser Turnierreihe?

Die CAPT war eine tolle Serie, die unbedingt nach einer Wiederholung im nächsten Jahr verlangt. Casinos Austria hat sich mächtig ins Zeug gelegt und eine Turnierserie geschaffen, die von der Attraktivität her durchaus mit der EPT mithalten kann. Die EPT steht und fällt mit der Location, es gibt sehr gute, aber auch wirklich schlechte Turniere innerhalb der Serie. Bei der CAPT erfüllt jeder einzelne Turnierort einen gleich bleibend hohen Qualitätsanspruch.

Gerade eben waren die Austrian Classics im CCC, du hast eine tollen 5. Platz geschafft. Wie ist es dir beim Turnier gegangen?

Bis kurz vor Beginn des Finaltisches lief das Turnier ganz hervorragend für mich. Aber direkt mit Beginn des Finales verliere ich zu Neunt einen großen Pot, als ich das All in eines Mitspielers, der A-9 hielt, mit A-Q calle. Er trifft gleich zwei Neuner am Flop und ich war shortstacked. Danach war reines Taktieren angesagt, wirklich eingreifen konnte ich nicht mehr.

Wie ist dein Resumeé für das diesjährige Austrian Classics Turnier?

Das Turnier im Concord war wieder einmal hervorragend organisiert, die Serviceleistungen verdienen die Note 1 und auch die Cashgames waren sehr lukrativ. Leider blieben bei den Turnieren mit hohen Buy ins die Teilnehmerzahlen etwas hinter den Erwartungen zurück.

Wenn man deine Platzierungen (jetzt mal nur 2008) ansieht, dann bist du fast immer unter den ersten Zehn im Turnier-Ranking. Wie kannst du dich zu einer guten Form motivieren?

Ich habe einfach gelernt, mich den speziellen Anforderungen von „Deep Stack" Turnieren anzupassen. Ich kann meine Konzentrationen auch noch nach 10 Stunden sehr gut aufrechterhalten, in einer Phase, wo manche Gegner müde werden und Fehler machen. Außerdem habe ich in diesem Jahr gelernt, wie wichtig eigentlich körperliche Fitness ist, um erfolgreich Pokerturniere zu spielen.

Du bist quasi schon ja „Stammgast" beim Stud in Baden, letztes Jahr ist es nicht so toll gelaufen...hattest Pocket Damen, am Turn die dritte Damen zum Set und ein Mitspieler ist mit nichts mitgegangen und hat „gekauft"...wie ist es dieses Jahr gelaufen?

Bei der Stud EM bin ich als 34. an Tag 2 ausgeschieden. Obwohl das Turnier eine hervorragende Struktur besitzt, kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man einfach mal ein paar vernünftige Karten braucht. Meine beste Hand an Tag 2 als Endergebnis war ein Paar Jacks, das reicht dann einfach nicht…

Was spielst du eigentlich lieber – Hold'em oder Stud?

Im Turnier hat sich die Favoritenrolle mittlerweile in Richtung Hold'em verschoben. Man kann hier mit schlechteren Karten auch mal eine längere Stecke überleben und ein besseres Timing einbringen. Hinzu kommt, dass in der Spätphase beim Hold'em die psychologischen Komponenten überwiegen, während Stud auch gegen Ende ein vorwiegend mathematisches Spiel bleibt.

Im Cashgame kommt es ganz auf die Zusammensetzung des Tisches an, da habe ich keine Präferenzen in der Variante.

Du bist viel als Turnierspieler unterwegs, macht dich das viele Reisen nicht auch manchmal müde?

Anflüge von Heimweh habe ich nur recht selten. Ich plane meinen Turnierkalender auch unter Berücksichtigung der Lebensqualität, spiele auf den jeweiligen Veranstaltungen meistens nur die großen Turniere und achte auf einen sinnvollen Freizeitausgleich. Das viele Reisen bin ich auch schon aus meiner Zeit als Motorradrennfahrer gewohnt, hier hat sich Zeit meines Lebens nichts Wesentliches geändert.

Was steht nach der EM an?

Zunächst einmal geht es für einen Tag nach München, ich habe eine Einladung bekommen, die „German Stars of Poker" mitzuspielen. Dann geht es zur EPT nach Budapest und direkt im Anschluss nach London, wo ich die 888 Poker Open mitspielen werde. Es folgt der Main Event in Amsterdam und die EPT Warschau. Die nächsten Wochen werden mal wieder ziemlich hektisch!

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